Einen ähnlichen Umbau hatte ich hier schon mal beschrieben:
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2 weitere Leuchten, ebenfalls mit je 3 LEDs umgerüstet, dienen seit Ende 2011 als Nachtlicht und sind seitdem 24 Stunden täglich im Betrieb; beide haben also ca. 35000 Betriebsstunden hinter sich.
Nach Fertigstellung der neuen Leuchte ist mir sofort aufgefallen, dass die 4 Jahre alten Leuchten erheblich dunkler waren. Da sie dauernd in Betrieb waren, ist mir das vorher nicht aufgefallen.
Daraufhin habe ich zunächst eine der Leuchten zerlegt und mir genauer angesehen. Diese hatte ich mit 5mm-LEDs von Nichia Typ NSDL570GS-K1 (bzw. dem Vorgängermodell) umgerüstet, der Strom war ebenfalls auf 66mA eingestellt. Nach 4 Jahren Betriebszeit sehen die LEDs jetzt so aus: Den LEDs ist es offensichtlich zu warm geworden.

Daraufhin habe ich die Betriebstemperatur der neuen Leuchte gemessen. Ergebnis: 61°C (Raumtemperatur: 25°C). Offensichtlich reicht die Leistungsaufnahme der 3 LEDs plus Widerstand von zusammen 0,8 W aus, um die Temperatur innerhalb des Sockels um 36°C ansteigen zu lassen. Nennstrom der LEDs ist 70mA und 61°C hört sich zunächst auch nicht sehr schlimm an. Trotzdem ist dies offensichtlich ein nicht sicherer Betriebszustand. Daraufhin habe ich mir das Datenblatt der LEDs nochmal genauer angesehen.
Die Ursache des Problems habe ich dann im Diagramm "Ambient Temperature vs. Allowable Forward Current" gefunden: Beim Nennstrom von 70 mA darf die Umgebungstemperatur maximal ca. 50°C betragen. (rote Linien) Die Leuchte lag also etwa 10°C über der erlaubten Temperatur; das Ergebnis sieht man auf obigem Foto.
Daraufhin habe ich den Vorwiderstand bei der neuen Leuchte so vergrößert, dass der Betriebsstrom nur noch 41 mA beträgt. (Hier 80 Ohm, sollte man aber immer an die LEDs und das Netzteil anpassen.)
Die Betriebstemperatur hat sich jetzt auf 46°C eingependelt, die nächsten Jahre sollte es also keine Verfärbungen mehr geben.

Fazit: beim Entwurf von Leuchten reicht ein Blick ins Kurzdatenblatt keinesfalls aus. Vielmehr sollte man das Datenblatt der LEDs sorgfältig studieren und dabei vor allem auch die Diagramme am Ende des Datenblatts nicht übersehen.
Die 2. ältere Leuchte hatte ich mit SMD-LEDs von Nichia (aktueller Typ: NSSL157AT-H3, in der Leuchte wohl ein Vorgänger davon) umgerüstet. Diese hatte ich auf selbstklebende Kupferstreifen aufgelötet und auf ein Alu-Rechteckprofil (1 cm Kantenlänge, 1mm Materialstärke) aufgeklebt. Hier ist es zu einem Problem gekommen, mit dem ich in dieser Form überhaupt nicht gerechnet hatte: starke Korrosion. Nach Reinigen mit Brennspiritus und Pinsel: Wie man an der rechten LED sieht, hat die Korrosion offensichtlich das Gehäuse der LED angegriffen und spröde werden lassen. Beim Reinigen hat es sich dann wohl teilweise in Wohlgefallen aufgelöst.

Ausserdem ist das Vierkantrohr anscheinend zur Kühlung nicht geeignet, die mittlere LED ist offensichtlich überhitzt (hat aber noch geleuchtet, wenn auch dunkler). Hier wäre ein U-Profil mit 2 cm Breite und mindestens 2 mm Materialstärke wohl besser gewesen. Dann hätten auch 60°C Umgebungstemperatur nicht geschadet (die SMD-LEDs sind höher belastbar).
Bei späteren Projekten mit SMD-LEDs der 757er-Serie habe ich Kupferstreifen und LEDs mit einer Schicht Parkettlack (auf PU-/Acrylat-Basis, wasserlöslich) versiegelt. Damit hätte ich wohl auch hier die Korrosion verhindern können.
Bevor jemand fragt: die Luftfeuchte liegt in meiner Wohnung normalerweise zwischen 35 und 55% (außer an sehr schwülen Sommertagen).
Glücklicherweise habe ich noch genug NSDW570GS-K1 hier, um beide Leuchten wieder in Betrieb zu nehmen.
