Meine ultra-warm-weiße-billig-Lichterkette von reichelt hat an genau dieser Stelle im Spektrum ein normales Blau.
Die warm-weiße Seoul Z-LED P4 mit CRI 93 dagegen hat ein durchgängiges Spektrum, das einen geringeren Violettanteil, dafür aber erheblich mehr normales blau enthält. Die beste Lichtqualität, die ich bei einer LED bisher gesehen habe, von einer Glühlampe praktisch nicht zu unterscheiden. Leider aber mit 35-40 lm/W kaum effizienter als eine Halogenlampe.
Meine Osram Dulux-Kompakt-Energiesparlampe mit 2700k (IMHO ist die reale Farbtemperatur eher >3000K), Farbnummer 827 zeigt wie zu erwarten besonders beim roten einen Mangel im Vergleich zu allen weißen LEDs, aber das rot ist immerhin vorhanden!
Subjektiv würde ich die Seoul-LED auf Platz 1 beim CRI setzen, die Osram-Kompakt-ESL auf Platz 2 und die Warm-Weiße High-Power-Leiste auf Platz 3. Zwar ist die SMD-Leiste bei rot besser als die Kompakt-ESL, aber in allen anderen Bereichen wirkt die ESL besser/natürlicher und so wirklich richtig schlecht ist auch bei dieser die rot-Wiedergabe nicht. (Es ist immerhin kein billig-Produkt, sondern hat sogar eine Farbnummer: 827, d.h. ein CRI von mindestens 80 (i.d.R. 85) bei 2700 Kelvin.
Was mich nun aber etwas stutzig macht, ist dass ihr bei Lumitronix sowohl für die Seoul-LED einen CRI von 93, als auch bei der SMD-High-Power-Leiste einen CRI von 93 angebt.
Immerhin ist hellblau bei der SMD-Leiste so stark unterrepräsentiert, dass ich bei den Spektralfarben auf meiner CD dort regelrecht eine kleine Lücke erkenne, müsste der CRI folglich nicht zwangsläufig schlechter ausfallen als bei der Seoul-LED, deren Spektrum kontinuierlich ist?
Und noch etwas interessantes zum Nachdenken für alle, auch für mich
Liegt das nur an der Darstellung, oder ist es bei LEDs einfacher, ein gleichmäßiges Spektrum per Leuchtstoff zu erzeugen?
Und dann noch: vermutlich ist der Mensch wie bei Klängen auch beim Licht recht anpassungsfähig, solange alle Farben des Spektrums zumindest vorhanden sind. Genau das (fehlendes rot) wird ja oft bei (dann i.d.R. ziemlich minderwertigen) Energiesparlampen kritisiert. Auch meine Osram-ESL ist kein "Meister des rot", erzeugt es aber schon deutlich sichtbar, so dass auch rote Farben nicht braun aussehen.
Diese Probleme der fehlenden Farbanteile gibt es bei weißen LEDs also möglicherweise nicht (zumindest der Rotanteil scheint bei weißen LEDs kein Problem zu sein), bzw. wenn es fehlende Farben gibt, dann eher im Cyan-Bereich, wo es möglicherweise weniger auffällt, da Cyan einfach keine gängige Farbe für irgendwelche Gegenstände ist.
Meine gewagte Theorie: weiße LEDs verfälschen gegenüber einem CRI von 100 die Farben kontinuierlich und damit weniger auffällig, während Leuchtstoffröhren die Farben an einigen Stellen extrem verfälschen und dies dadurch auch extrem störend auffällt(?)
Was meint ihr dazu?
PS: Ich wäre dafür, dass alle Produkte eine Grafik mit ihrem Farbspektrum bekommen und außerdem der CRI angegeben wird, egal wie gut oder schlecht er ist. Und die lm/W bei maximal zulässigem, sowie halbem ("""typischem""") Strom.




